Kauai
Reiseplanung
Kauai ist die älteste der Inseln von Hawaii und wird aufgrund der üppigen Vegetation oft auch als die Garteninsel bezeichnet. Im Waimea Canyon gibt es einen Wanderweg, der als Ziel "the wettest point on earth" ausweist, was die deutlich höhere Niederschlagsmenge aufzeigt. Unser Aufenthalt im April war auch entsprechend nass und relativ kühl, in den Sommermonaten muss es deutlich weniger und auch kürzer regnen. Die Einheimischen haben uns darüber aufgeklärt, dass wir während der Regenzeit da sind.
Ein Hinweis zur Planung der Unterkunft: Überlegt euch im Vorfeld, welche Ausflüge ihr machen wollt, schaut, wo sich diese auf der Insel befinden und sucht dann entsprechend eure Zimmer. Es gibt auf Kauai im Prinzip nur einen Hauptstraße die an der Küste entlang 3/4 von Norden nah Südwesten um die Insel führt. Im Ganzen sind es nur 62 milen, dennoch könnt ihr von Lihue nach Waimea etwa 1 Stunde Fahrtzeit rechnen.
Die Insel weist eine Vielzahl an Ausflugszielen unterschiedlichster Art auf und bietet viele eindrucksvolle Ausblicke. Ich wollte dies nicht missen, muss aber zugeben, dass es für kleine Kinder nicht unbedingt das beste Reiseziel ist. Viele Ausflüge sind mit denen gar nicht oder nur schwer machbar, so dass wir zwar einen Geschmack von Kauai erhalten haben, jedoch für uns sagen, dass es hier eine Menge mehr zu erleben gegeben hätte.
Tipp: Der Flughafen in Lihue wird von San Franzisco direkt angeflogen, so dass kein Zwischenhalt, etwa in Honolulu, nötig ist.
Ho´opili Falls

Die Wasserfälle sind bekannt aus Juressicpark und wurden im Internet als leichte Wanderung bezeichnet.
Unsere Erfahrung sieht da etwas anders aus, wenn man kleine Kinder dabei hat:
Zunächst, es ist machbar! Plant aber unbedingt etwa einen halben Tag ein. Bei uns waren es alles in allem vier Stunden. Hierbei war ein Kind in der Kraxe und eines der Mittleren wurde abwechselnd getragen. Die Wanderung zu beiden Wasserfällen ist in weiten Teilen leicht zu gehen, benötigt aber mit Kindern einfach etwa 1,5 Stunden. Die Kleinen wollen links und rechts die Natur erkunden, die ja doch ganz anders ist als bei uns, und am zweiten Wasserfall im Wasser planschen. Bis zum ersten Wasserfall haben unsere gut durchgehalten, ggf. muss man hier einfach umdrehen, insbesondere da der Abgang zum zweiten Wasserfall wirklich schwierig ist, selbst für Erwachsene.
Unsere Empfehlung: Bei und nach Regen gleicht die Wanderung eher einer Matschwanderung - weswegen sie bei uns auch nur noch diesen Namen hat - und dann recht rutschig und schwierig werden kann. Mückenspray ist absolut empfehlenswert.
Waimea Canyon
Wir haben lange überlegt, ob wir Kauai in unsere Planung überhaupt mit einbeziehen sollen. Der Canyon war der ausschlaggebende Grund, dass wir ein paar Tage auf dieser Insel verbracht haben.
Diese gewaltige Naturgewalt ist faszinierend und beeindruckend. Im Nachhinein hätten wir alle mit größeren Kindern aber deutlich mehr davon gehabt. (Klein-)Kindgerechte Wanderungen haben wir leider nicht gefunden. Selbst der als sehr kurze und einfache Wanderung betitelte Canyon Cliff tail wurde von uns abgebrochen. Der Weg um überhaupt zum Trail zu kommen, ging vom Aussichtspunkt steil bergab, hinzu kam der Matsch aufgrund des Regens. Mir persönlich war es zu riskant mit meiner Ältesten den Weg zu gehen und ich hatte die Befürchtung, dass wir den Rückweg dann nicht mehr schaffen würden. Einen anderen Zugangsweg zu dem Trail habe ich jedoch auf keiner Karte gefunden.
Dennoch: Die Aussichtspunkte bieten ein breites Spektrum über den Canyon, vereinzelt einen Blick auf die Napali Coast und unter dem Gesichtspunkt, dass wir vermutlich nie wieder nach Hawaii fliegen werden, war es die zusätzliche Strapazen mit Packen, Fliegen usw. wert.
Zusatztipp: Auf dem Weg zum Canyon liegt das Spounting Horn. Wer Zeit hat und nicht rund um Poipu wohnt, sollte hier auf dem Weg in den Canyon einen Stopp einlegen. Der Ozean drückt hier das Wasser durch ein Loch zwischen den Lavasteinen mit Kraft nach oben, so dass es wie ein Blasloch Wasser als Fontäne sprüht.
Fahrt nach Hanalei
Das Dorf gilt als Hippidorf und ist entsprechend ein Touristenmagnet. Unsere Tochter war besonders davon beeindruckt, vor einem kleinen Laden ein altes Surfbrett von Bethany Hamilton zu sehen.
Am Hauptplatz der Stadt finden sich verschiedene kleine Läden, Lokale und ein Shaved Ice. Gegenüber sind auch noch einmal eine Art Arcaden mit interessanten Läden. Hier findet sich auch eine kleine Boutique, welche gebatikte Kleidung mit dem gewissen Etwas und Accessoires anbietet. Wir haben diese kleine Boutique sehr gemocht und können sie nur weiterempfehlen.
Stopps auf dem Weg

Unsere Empfehlung: Auf dem Weg nach Hanalei bietet sich eine Vielzahl an Stopps an:
Lighthouse: Hier gibt es einen tollen Blick auf die Küste. Mit etwas Glück lässt sich eine Robbe auf den Steinen unterhalb entdecken oder Wale auf ihrer Reise. In den Reiseführern wird auch häufig der Sonnenuntergang von hier empfohlen. Das mag abhängig von der Jahreszeit sein. Im April ist von hier aus nichts zu sehen. Da bleibt man besser auf der Straße Richtung Leuchtturm stehen.
Wasserfälle: Kauai ist bekannt für seine Wasserfälle, Auf der Fahrt lässt sich sicherlich der eine oder andere mit einplanen.
Strände: Wie bei den Wasserfällen ist es auch mit den Stränden. Es gibt eine Vielzahl auf dem Weg und um einen Badestopp einzulegen findet sich sicherlich eine Möglichkeit.
Fern Grotto / Kamokila Village
Dies bietet sich als eigener Halbtagesausflug an. Zum einen kann hier die Fern Grotto besichtigt werden - eine Grotte, welche komplett mit Farn bewachsen ist - zum Anderen gibt es daneben ein kleines Freilichtmuseum. Meines Erachtens rentiert sich dieses, sofern man ein wenig über die frühere hawaiianische Kultur erfahren möchte: Hütten, Geburtsstein, Nutzpflanzen: In diesem kleinen Museum erfährt man von einem Einheimischen viel mehr Details über die Kultur als im polynesian cultural center auf Oahu.
Möchte man beides besichtigen, kann man telefonisch Kontakt aufnehmen (808 823 0559), da ansonsten die Zufahrt gesperrt ist. Ob dies nur in der Nebensaison so ist, oder grundsätzlich, kann ich leider nicht sagen.
Strände
Selbstverständlich gibt es auf ganz Hawaii praktisch überall Strände, doch sollte man sich grundsätzlich gut überlegen, an welchen man Schwimmen geht. Der eine oder andere ist bekannt für seine Wellen, andere für die Strömung usw. Wir haben Wert darauf gelegt, wirklich kindgerechte Strände aufzusuchen, um das Risiko für uns alle zu minimieren und den Aufenthalt so einfach wie möglich zu gestalten. Beach Parks sind daher schonmal eine gute Empfehlung, da es hier Toiletten, Duschen und Tische vor Ort gibt.
Anini Beach
Dieser Strand ist für die Kleinsten wirklich prima geeignet. Es geht sehr flach hinein, es gibt nur leichte Wellen und selbstverständlich ist es ein Beach Park. Sogar zum Schnorcheln soll der Strand geeignet sein. Dies haben wir an diesem Strand jedoch nicht ausprobiert.
Unser Aufenthalt hat nicht gerade die besten Wetterbedingungen für einen langen Aufenthalt geboten, da es recht bewölkt war und Nieselregen gab.

niumalu Beach Park
Der Strand war ebenfalls für die Kinder sehr gut geeignet, da es flach war und kaum Wellengang gab. Am Strand wurde im Laufe der Zeit viel Treibholz angetrieben, welches die Kinder zum Sammeln und Bauen animierte. Hier kommt noch als zusätzlicher Bonus ein großer Spielplatz hinter dem Strand hinzu.
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Der Strand befindet sich recht nahe am Flughafen, so dass der Strand oder Spielplatz auch noch gut zwischen auschecken und Ankunft am Flughafen besucht werden kann.
sonstige Ausflugsmöglichkeiten
Folgende Möglichkeiten haben wir überlegt, aber dann nicht gemacht:
- Helikopterflug: Gerne hätte ich im Vorfeld einen Flug über Kauai gebucht. Die Napali Coast, den Canyon und viele andere interessante Ziele von
oben zu besichtigen klingt spannend und nach einem tollen Erlebnis. Leider habe ich aber keinen Anbieter gefunden, der unseren Jüngsten
mitgenommen hätte und wir für uns haben beschlossen, dass wir die Familie nicht aufteilen wollen, damit nur ein Teil fliegt oder zwei Flüge
gebucht werden.
- Napali Coast: Diese kann auch per Boot besichtigt werden. Auch darauf haben wir verzichtet, uns waren dann andere Ausflugsziele wichtiger.
- Wanderungen: Die Insel bietet sich für ausgiebige Wandertouren an. Diese sind aber auch nicht für (kleine) Kinder geeignet. Wer mit Größeren
unterwegs ist, hat hier bestimmt ganz viele Möglichkeiten.
- Bootstouren: Viele bieten die unterschiedlichsten Touren an, die meisten beinhalten auch die Napali Coast, teils mit Tauchgängen.
- Mountain Tubing: In Luftreifen durch die Berge die Kanäle entlang, hört sich nach einer Menge Spaß an. Das Mindestalter liegt hier bei 5
Jahren.
- Zipline: Auch dies ist bestimmt ein absolutes Highlight für ältere Kinder, aber bei den Kleinsten einfach nicht machbar.
Essen
Selbstverpflegung schön und gut, aber man ist schließlich im Urlaub. Wir haben nur wenige Fahrminuten von unserer Unterkunft entfernt, ein kleines Coffee gefunden, welches leckere Bowls, Sandwiches etc. verkauft. (littlefishcoffee.com) Der Platz ist sehr beliebt, so dass zur Öffnungszeit bereits eine lange Schlange bereitsteht. Die Sachen können entweder mitgenommen oder auf der Terrasse und den Picknicktischen gegessen werden.
Vermutlich für alle, die das erste Mal nach Hawaii fahren, stellt sich die Frage, ob man an einem Luau teilnehmen möchte. Wir haben uns gezielt dagegen entschieden, da es für die Kinder zu spät geworden wäre, es uns zu teuer war und wir zwar gerne neue Speißen ausprobieren und uns überraschen lassen, Take Aways mit hawaiianischer Küche jedoch weder uns noch den Kindern besonders gemundet hatten.
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